Selbstliebe lernen

So kannst du in 7 Schritten mehr Selbstliebe entwickeln

„Nur wer sich selbst liebt, kann ein zufriedenes Leben führen.“

 

Oder auch:

 

„Nur wenn du dich selbst liebst, kannst du jemand anderen wirklich lieben.“

 

So oder so ähnlich hast du das bestimmt selber auch schon mal gelesen oder gehört.

 

In meiner täglichen Arbeit mit meinen Klienten stelle ich fest, dass solche Aussagen bei so manchem eher Bauchschmerzen, Zweifel und Druck auslösen als irgendwie hilfreich zu sein.

 

Hier möchte ich dir gerne einige Gedanken mitgeben:

 

Was ist Selbstliebe eigentlich genau? Warum ist es so schwer sich selbst zu lieben? Sind Sätze wie die oben genannten nur leere Floskeln oder beschreiben sie doch vielmehr eine Lebenseinstellung, die wir lernen und uns aneignen können – und wenn ja: wie?

 

Ich erzähle dir aus meiner täglichen Arbeit und möchte dir einige Tipps mit auf deine Reise zu mehr Selbstliebe geben.

Was ist Selbstliebe eigentlich genau?

Das Wort „Selbstliebe“ wird oft synonym für Begriffe wie „Selbstwert“, „Selbstakzeptanz“ und „Selbstvertrauen“ genutzt.

 

Mit Selbstliebe ist ein Prozess der positiven Selbstzuwendung gemeint. Wir lernen, uns im Alltag in kleinen Schritten liebevoller zu begegnen und somit eine positivere Beziehung zu uns selbst und unserem Umfeld aufbauen zu können. 

 

Selbstliebe bedeutet nicht, sich nur noch um sich selbst zu drehen und die anderen Menschen nicht mehr wahrzunehmen. Sondern es geht darum, sich selbst und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dadurch mehr Zufriedenheit zu erlangen.

 

Vielleicht hast du dies schon einmal an dir selbst wahrgenommen:

 

Wenn es dir körperlich und seelisch gut geht, fällt es dir leichter, dich auf andere Menschen einzustimmen und sie zu verstehen. Oder anders gesagt: Wenn wir unseren Liebestank für uns selbst gut gefüllt haben, können wir besser Liebe nach außen senden.

Wie entsteht Selbstliebe?

Doch wie entsteht Selbstliebe eigentlich? 

 

Die Selbstliebe ist eng verbunden mit unserer Bindungsgeschichte.  Die Beziehungen, die wir in der Kindheit mit engen Bezugspersonen wie Eltern, Verwandten und später Freunden eingegangen sind, beeinflussen sehr stark, wie wir uns selbst und andere sehen.

 

Dabei ist nicht nur entscheidend, wie die Beziehungen unserer Bezugspersonen zu uns als Kind gestaltet waren.

 

Es spielt auch eine große Rolle, wie die Bezugspersonen mit sich selbst umgegangen sind.

 

Hat man als Kind das Gefühl vermittelt bekommen, okay zu sein und akzeptiert zu werden in all seinen Facetten und einen liebevollen Umgang kennengelernt, so ist dies eine gute Basis für eine gesunde Selbstliebe.

 

Wenn man jedoch bereits früh den Eindruck hatte, nicht gut genug für sein Umfeld zu sein, so können bereits früh Selbstzweifel und der Fokus auf Schwächen und Makel entstehen.

 

Auch wenn Eltern ihren Kindern viel Liebe mit auf den Weg geben, ist entscheidend, wie sie mit sich selbst umgehen.

 

Dies nimmt das Kind meist unbewusst wahr.

 

Wenn Eltern sich aufopfernd um ihre Kinder kümmern, dabei sich selbst aber vergessen, kann dies Schuldgefühle beim Kind auslösen und dazu führen, dass es sich den guten Umgang zu sich selbst verbietet, weil jemand anderes sonst leidet.

Darum ist Selbstliebe lernen so ungemein wichtig

Selbstliebe ist in erster Linie wichtig, um einen wohlwollenden Kontakt zu uns selbst herstellen zu können.

 

Dies hat Einfluss darauf, ob wir in uns selbst gut zur Ruhe kommen und uns selbst besser aushalten können.

 

Wer eine gesunde Selbstliebe hat, kann besser Kraft aus sich selbst schöpfen und alleine sein. Dadurch sind wir weniger abhängig von der Gesellschaft, aber auch von der Meinung anderer Menschen.

 

Durch den tieferen Kontakt zu uns selbst können wir besser wahrnehmen was unsere Bedürfnisse und Grenzen sind und somit besser für uns selbst sorgen. Dies führt dazu, dass wir leichter in Kontakt mit anderen treten können und weniger Erwartungen an unser Umfeld stellen.

Wie steht es um deine Selbst- & Körperliebe?

Finde mit dem einfachen Selbsttest heraus, wie zufrieden du mit dir und deinem Körper wirklich bist. Der perfekte Startpunkt auf der Reise zu mehr Selbstliebe.

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7 Selbstliebe-Übungen für einen liebevolleren Umgang mit dir selbst

Wie steht es um dich?

 

Erkennst du dich in dem wider, was ich oben geschrieben habe?

 

Möchtest auch du dich selbst akzeptieren, so wie du bist, und zu einem liebevolleren Umgang mit dir selbst finden?

 

Auch wenn die Bindungsgeschichte so wichtig für die Herausbildung von Selbstliebe ist:

 

Selbst als Erwachsene noch können wir unser Selbstbild positiv beeinflussen und unsere Gedanken uns selbst gegenüber zum Besseren ändern. Hier möchte ich dir sieben Selbstliebe-Übungen vorstellen, mit denen auch du der Selbstliebe näher kommst.

Schritt 1: Schenke deinem Körper und seinen Bedürfnissen Respekt

Hast du schon mal was von der  gehört?

 

Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat sie entwickelt. Die Bedürfnispyramide geht davon aus, dass wir zuerst einmal die körperlichen Grundbedürfnisse erfüllen müssen, bevor wir uns mit Selbstentfaltung und Selbstliebe befassen können.

 

Körperliche Grundbedürfnisse erfüllen: Das klingt vielleicht einfach, aber für viele Menschen ist es das nicht. Denn nicht nur Nahrung ist ein körperliches Grundbedürfnis.

 

Dazu zählen vielmehr auch ausreichend Schlaf, Bewegung und Ruhe. Ab jetzt kannst du diese Dinge als Akte der Selbstliebe feiern, denn damit schaffst du dir ein wichtiges Fundament, von dem aus du weitere tolle Dinge für dich gestalten kannst.

Schritt 2: Lerne deine Gefühle zu beobachten

Deine Gefühle sind der Schlüssel zu dem, was dir wirklich wichtig ist. Viele Menschen haben Angst vor ihren Gefühlen, insbesondere den unangenehmen. Sie drücken negativ empfundene Gefühle weg und lenken sich von ihnen ab. Doch Gefühle haben immer wertvolle Informationen für dich: Sie zeigen dir deine Grenzen und Bedürfnisse.

Schritt 3: Distanziere dich von kritischen Gedanken

Du kennst sie sicher, diese innere Stimme, die dich ungnädig auf das aufmerksam macht, was vorgeblich nicht in Ordnung ist an dir.

 

Der innere Kritiker schimpft unzufrieden, wenn wir seinen hohen Ansprüchen nicht genügen – ob es nun um bestimmte Verhaltensweisen geht oder das eigene Aussehen.

 

Mach dir bewusst, dass die kritische Stimme immer unsere eigene ist. Das bedeutet:

 

Wir können etwas dagegen tun. Natürlich ist es schwierig, sich von heute auf morgen von negativen Gedanken zu distanzieren.

 

Aber das erwartet auch keiner von dir (außer vielleicht du selbst).

 

Es ist ein Prozess mit vielen kleinen Schritten. Wenn du genauer hinschaust, wird es dir so vorkommen, dass du vielleicht nur negative Gedanken hast.

 

Das ist völlig okay und zeigt dir erst einmal, wie sehr deine kritische Stimme dich im Alltag beeinflusst.

 

Wenn du sie nun erkennen kannst, dann versuche sie durch hilfreichere und dir dienlichere Gedanken zu ersetzen. Am Anfang fühlt sich vielleicht komisch an und du glaubst dir noch nicht ganz, denn dein Gefühl braucht etwas Zeit, um folgen zu können.

 

Doch in jeder Sekunde, in der du einen positiven Gedanken in dir hast, änderst du deine Aufmerksamkeit und deine Denkrichtung hin zu etwas Positivem.

 

Wenn du das immer häufiger machst, so wirst du bald mehr und mehr in diesem Zustand und in diesen guten Gedanken sein – und es wird sich nicht mehr falsch und fremd anfühlen.

Schritt 4: Werde dir deiner Stärken bewusst

Oft ist es so, dass wir recht genau sagen können, was wir nicht gut können. Dies liegt daran, dass wir dies immer und immer wieder in unserem Kopf wiederholen – bis es sich als Überzeugung festigt.

 

Du kannst den Effekt aber auch für dich nutzen und den Spieß umdrehen! Notiere dir alle deine Stärken und lies sie dir immer wieder durch. Am besten machst du das abends, dann kann dein Gehirn die neuen Gedanken über Nacht einsortieren.

 

Wenn du das häufig wiederholst, festigen sich diese positiven Überzeugungen von dir und ankern in deinem Unterbewusstsein.

Schritt 5: Verzeihe dir Fehler

Fehler gehören zum Wachsen dazu. Wenn ein Kind in seinen ersten Lebensjahren Angst vor Fehlern hätte, würde es nichts ausprobieren – und damit auch nichts lernen.

 

Es würde bei den ersten Schritten schnell aufgeben, weil es ja immer wieder dabei umfällt. Es würde nie lernen, mit Besteck zu essen, weil bei den ersten Versuchen so viel danebengeht.

 

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie eingeschränkt solch ein Kind in seiner Entwicklung wäre.

Leider lernen viele von uns bereits früh, dass Fehler etwas Schlechtes seien und vermieden werden müssten.

 

Besonders deutlich wird es dann in der Schule: Fehler führen zur Abwertung, zur schlechteren Note.

 

Tief in uns verankert sich mehr und mehr, dass wir keine Fehler machen dürfen.

Erst ganz langsam fängt hier ein Prozess des Umdenkens statt und werden in Unternehmen und Schulen erste Versuche gemacht, eine tolerantere Fehlerkultur zu pflegen.

 

Weil verstanden worden ist, dass einige der größten Erfindungen aus „Fehlern“ entstanden sind.

 

Diesen Schneckenprozess brauchst du nicht abzuwarten: Du kannst für dich entscheiden, dass du Fehler als Möglichkeit zum Wachsen siehst, als Grundlage für Lernprozesse und als wichtiges Feedback.

 

Nimm dir Zeit dafür – auch dieser Umstellungsprozess im Denken wird nicht von heute auf morgen gelingen.

Schritt 6: Versuche dir jeden Tag etwas Gutes zu tun

Für manche für uns ist das eine schwere Aufgabe: sich jeden Tag mit etwas eine Freude zu machen, denn es ist ungewohnt.

 

Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn es sich am Anfang für dich komisch anfühlt. Probiere einfach verschiedene Dinge aus und schau, was dir wirklich guttut.

 

Es kann ein Spaziergang sein, eine Tasse Tee, die du ganz in Ruhe trinkst, ein schöner Spruch oder ein guter Gedanke.

 

Übrigens ist das deine Superkraft für schlechte Zeiten:

 

Wenn du weißt, was dir guttut, kannst du es in schlechten Phasen ganz gezielt einsetzen, damit es dir besser geht!

Schritt 7: Sei geduldig mit dir!

Es ist schon mehrfach angeklungen, und es ist ungemein wichtig.

 

Selbstliebe ist ein Weg, den wir Schritt für Schritt gehen. Jeder einzelne kleine Erfolg ist wunderbar und bringt uns unserem Ziel näher. Selbstliebe ist kein Ergebnis, das du irgendwann einmal fertig vorliegen hast und „abhaken“ kannst.

 

Doch der Prozess hin zur Veränderung wird dir mit der Zeit immer leichter fallen. Denk einfach immer dran:

 

Du gibst zu jeder Zeit dein Bestes – und das ist nun mal je nach Tagesform und Lebenssituation recht unterschiedlich.

Fassen wir zusammen

Mehr Selbstliebe – das ist ein tolles Ziel, mit dem wir leichter und zufriedener durchs Leben gehen können. Die gute Nachricht ist, dass wir negative Gedanken und unsere Haltung über uns selbst tatsächlich verändern können!

 

Es braucht nur etwas Zeit und Geduld – doch es lohnt sich.

Wie steht es um deine KÖRPERLIEBE?

Wenn du herausfinden möchtest, wie zufrieden du mit deinem Körper wirklich bist, möchte ich dir meinen kostenlosen Selbsttest ans Herz legen. Er zeigt dir deinen persönlichen Status quo in Sachen Körperliebe und kann damit ein wertvolles Hilfsmittel für deinen Startpunkt auf der Reise zu mehr Selbstliebe sein.

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