Kennst du diese innere Stimme, die dir sagt, du seist nicht gut genug? Oder dass du dich mehr anstrengen musst?
Oft kommentiert sie wahrscheinlich dein Äußeres und sagt dir, dass du mindestens fünf Kilo abnehmen solltest und dir bald die Klamotten deiner üblichen Kleidergröße nicht mehr passen werden.
Dieser innere Kritiker kann ganz schön fies sein und uns ein Stück weit Lebensfreude und Selbstbewusstsein nehmen.
Und auch das kommt dir vermutlich bekannt vor:
Wenn du dich in deinem Umfeld umschaust, entdeckst du Frauen, die eine ganz ähnliche Figur haben und wie selbstverständlich figurbetonte Kleidung tragen und sich offenbar gut in ihrem Körper fühlen.
Fragst du dich dann auch, warum sie so viel selbstbewusster auftreten können?
Die innere Stimme bringt uns ins Grübeln, wir hinterfragen uns. Bin ich eine gute Mutter, habe ich genügend Zeit für meine Kinder? Kann ich meinem Job gerecht werden? Bin ich attraktiv genug?
Und: Bin ich eigentlich liebenswert?
Diese Selbstzweifel fühlen sich nicht nur schlecht an, sondern sie können uns auch blockieren. Immerzu strengen wir uns an, um gemocht zu werden. Bald kommt uns das Leben vor wie ein ewiges Hamsterrad, in dem wir gar nicht schnell genug laufen können, um alles zu schaffen.
Wenn dir das alles bekannt vorkommt, habe ich eine gute Nachricht für dich: Selbstzweifel sind kein Fakt, der so akzeptiert werden muss. Du darfst in einen wertschätzenden, in einen liebevollen Umgang mit dir selbst finden. Dabei möchte ich dich gerne unterstützen.
Was sind Selbstzweifel eigentlich genau? – Die Psychologie hinter Selbstzweifeln
Selbstzweifel sind innere kritische Dialoge. Sie können einfach alles in Frage stellen!
Bei uns Frauen geht es ganz oft um unser äußeres Erscheinungsbild:
die Nase zu groß, der Po zu klein, die Haare zu dünn, die Haut zu grobporig, die Arme zu behaart und so weiter und so fort.
Der innere Kritiker äußert sich aber auch zu bestimmten Verhaltensweisen. Er kann sich melden, wenn wir uns in bestimmten Situationen nicht selbstbewusst genug, nicht geduldig genug, nicht freundlich genug, nicht witzig genug, nicht charmant genug fanden.
Letztlich stellen Selbstzweifel unseren Wert als Person, als Mensch infrage. Sie betreffen meist mehrere Lebensbereiche: unsere Mutterrolle, unsere Performance im Job, unsere Rolle als Frau und Partnerin.
Dein innerer Kritiker kann einfach in jeder erdenklichen Situation auftauchen.
Warum haben wir Selbstzweifel? Das können Ursachen sein
Die Grundlagen für Selbstzweifel werden oft schon in der Kindheit gelegt. Als junge Menschen müssen wir uns ja erst einmal anpassen, damit wir Teil von gesellschaftlichen Gruppen werden können.
Anders gesagt: Wenn wir in der Kindheit nicht lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht akzeptabel sind, werden wir uns schwertun und ständig Konflikte haben. Das betrifft die Familie und den Freundeskreis, die Schulklasse und später das berufliche Umfeld.
Der Mensch ist aber ein soziales Wesen und braucht andere Menschen. Deshalb lernen wir nach und nach, was nötig ist, damit wir mehr oder weniger harmonisch mit anderen Menschen zusammenleben können.
Wie wir mit Selbstzweifeln umgehen, hat viel mit frühen Bindungserfahrungen zu tun.
Haben wir uns als Kind geliebt und akzeptiert gefühlt, so wie wir sind? Wurden unsere Bedürfnisse, Gefühle und Entscheidungen ernst genommen? Dann haben Selbstzweifel im Erwachsenenleben weniger Chancen. Problematisch wird es, wenn wir als Kind das Gefühl hatten, gewissen Erwartungen nicht zu entsprechen: den Erwartungen der Eltern vielleicht, den Erwartungen der Gesellschaft oder den herrschenden Schönheitsidealen.
Schwierige Lebenserfahrungen und negative Bindungserfahrungen können unsere Selbstzweifel verstärken, also beispielsweise schmerzhafte Trennungen, Mobbing-Erfahrungen.
Das machen Selbstzweifel mit uns
Selbstzweifel sind also ein erst mal ein ziemlich tiefsitzendes Problem, das in viele verschiedene Lebensbereiche ausstrahlen und ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Selbstzweifel führen dazu, dass du
- deine Fähigkeiten ständig in Frage stellst,
- deine Erfolge klein machst oder denkst, du hättest sie nicht verdient,
- befürchtest enttarnt zu werden (Hochstaplersyndrom),
- in schlechten Arbeitsbedingungen verharrst,
- in ungesunden Beziehungen bleibst,
- viel Geld für teure Beauty-Produkte ausgibst oder sogar kosmetische Eingriffe vornehmen lässt,
- Angst vor Neuem, vor Veränderung hast,
- wichtige Entscheidungen aufschiebst aus Angst, die „falsche“ zu treffen,
- dich mit überhöhten Erwartungen an dich selbst geißelst und in Perfektionismus verfällst.
Dich plagen Selbstzweifel rundum dein Aussehen?
Mache den Selbsttest und finde heraus, wie zufrieden du mit deinem Körper wirklich bist.
In 7 Schritten Selbstzweifel überwinden und zu mehr Selbstvertrauen finden
Jetzt aber zu den guten Nachrichten!
Du bist nicht allein mit deinen Selbstzweifeln – vielen anderen Frauen geht es genau wie dir! Und vor allem: Du musst deine Selbstzweifel nicht als gegeben hinnehmen.
Du kannst etwas dagegen tun und Schritt für Schritt zu mehr Selbstbewusstsein und Liebe zu dir selbst finden!
Ich möchte dir hier sieben Tipps mit auf den Weg geben, wie du in ein Leben mit mehr Zufriedenheit und Selbstliebe starten und quälende Selbstzweifel loswerden kannst.
Schritt 1: Beobachte achtsam deine negativen Gedanken
Im ersten Schritt wollen wir erst mal zu den Selbstzweifeln hinschauen, hinhören, hinfühlen.
Denn oft nehmen wir sie gar nicht so deutlich wahr. Die negativen Gedanken laufen wie selbstverständlich Tag für Tag mit. Im ersten Schritt möchte ich dich deshalb einladen, ihnen nachzuspüren und sie zu entdecken.
Du kannst starten, indem du abends bei einer gemütlichen Tasse Tee mal überlegst, wo in deinem Tag heute Selbstzweifel am Werk waren.
Was waren zum Beispiel deine Gedanken, als du in den Spiegel geschaut hast – fandest du deinen Körper zu dick oder deine Haut zu unrein?
Hast du dich gefragt, ob du hübsch bist? Oder falls du beim Sport warst: Kamen dir die anderen Frauen mal wieder schlanker und fitter vor?
Oder gab es eine Situation, in der du deine Meinung geäußert hast und dich noch stundenlang geärgert hast, was und wie du es gesagt hast?
Wenn du diese Übung ein paarmal gemacht hast, wirst du sicher feststellen, dass du immer mehr ein Bewusstsein für deine Selbstzweifel entwickelst und sie bald auch schon direkt in den jeweiligen Situationen verändern kannst.
Schritt 2: Verändere deinen inneren Dialog
Hast du dir schon einmal überlegt, was du einer guten Freundin sagen würdest, die gerade große Selbstzweifel hat?
Probiere doch mal aus, dir selbst eine gute Freundin zu sein. Wenn du deine Selbstzweifel langsam identifizieren kannst, hast du die Chance, einen anderen Umgang damit zu entwickeln.
Sprich zu dir so, wie du zu einer guten Freundin sprechen würdest. Übe dich in Selbstmitgefühl – so wie du dich in deine Freundin einfühlen würdest. Sieh dir Fehler nach, sie gehören zum Menschsein dazu.
Deine Freundin magst du ja trotzdem, obwohl auch sie Fehler macht. Fehler machen uns menschlich.
Schritt 3: Erkenne deine Bedürfnisse und Grenzen
Spüre in dich hinein und versuche, deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Was brauchst du gerade am meisten?
Und was ist eigentlich das Bedürfnis eines anderen? Manche Menschen haben das Gefühl für ihre eigenen Bedürfnisse ein Stück weit verloren.
Klar, das ist eine große Aufgabe.
Zwischen eigenen und fremden Bedürfnissen zu unterscheiden ist ein Lernprozess. Aber er lohnt sich. Finde Sicherheit in dir, indem du dem nachspürst, was du brauchst.
Schritt 4: Triff bedürfnisorientierte Entscheidungen
Entscheidungen zu treffen, die den eigenen Bedürfnissen gerecht werden, kann man wunderbar im Kleinen üben. Du brauchst wirklich nicht gleich dein ganzes Leben umzukrempeln.
Schon kleine Alltagssituationen wie die Frage „Was soll ich heute kochen?“ können dir helfen nachzuspüren, was dir gerade guttun würde, was du gerade brauchst. Das kann an einem Tag eine wohltuende warme Suppe sein und an einem anderen Tag ein frischer, knackiger Salat.
Das, was uns gerade schmeckt, ist nämlich meistens auch das, was unserem Körper guttut. Wir können es „bedürfnisorientiertes Essen“ nennen.
Es ist hilfreich, in kleinen Schritte zu planen. Wenn man gleich das große Ganze anpackt, ist die Gefahr groß, dass man sich übernimmt. Vielleicht gelingt es dir, dich auf den Prozess zu konzentrieren – nicht auf das Ergebnis. Im besten Fall machst du den nächsten Schritt gerade so groß, dass du den Grad an Unsicherheit aushalten kannst.
Schritt 5: Halte deine Erfolge fest
Eventuell magst du dir ja ein Tagebuch anlegen. Du musst keine Romane schreiben. Ein paar Stichworte genügen.
Vielleicht magst du hin und wieder drin blättern und dich für weitere Schritte motivieren lassen.
Die Selbstzweifel verhindern ja allzu oft, dass wir uns für unsere Erfolge feiern, dass wir stolz auf uns sind. In der Rückschau im Tagebuch ist es leichter zu erkennen, was wir schon alles geschafft haben.
Schritt 6: Vergleiche dich nicht mit anderen
Es gibt ja das Sprichwort „Äpfel mit Birnen vergleichen“.
Es möchte uns sagen, dass ein Vergleich von zwei Dingen wenig bringt, wenn sie zu unterschiedlich sind.
Ist es mit Menschen nicht auch so? Jeder Mensch ist einzigartig, jeder hat seine eigenen Talente und Fähigkeiten.
Leider ist das aber auch etwas, was die Selbstzweifel mit uns machen: dass wir uns immer mit anderen vergleichen und uns dabei oft gerade die Dinge ins Auge fallen, die bei uns vermeintlich weniger toll sind.
Wahrscheinlich kennst auch du das schale Gefühl, wenn du auf Instagram wieder mal all die schönen und fitten Menschen gesehen hast. Danach fühlen wir uns selbst oft schlechter, weil wir uns insgeheim mit den Menschen auf den perfekten Bildern vergleichen.
Doch ob es nun um das Aussehen geht oder bestimmte Fähigkeiten oder Verhaltensweisen: Jeder Mensch ist anders. Und so hast du auch deine ganz eigenen Fähigkeiten, die dich auszeichnen.
Schritt 7: Umgib dich mit Menschen, die dir guttun
In jedem Lebensbereich gibt es Beziehungen, in denen es uns nicht so gut geht. Bestimmt kennst du diese Unterhaltungen, in denen du das Gefühl hast, dass dir jemand nicht wirklich zuhört, deine Bedürfnisse nicht ernst nimmt oder kritische Aussagen macht, die dich verletzen.
Das Tückische an Selbstzweifeln ist, dass wir so etwas oft aushalten, weil wir das Gefühl haben, wir hätten es nicht anders verdient. Ein Teufelskreis, denn so werden die Selbstzweifel noch verstärkt.
Häufig haben wir solche Beziehungen im Berufsleben, doch leider kommen sie auch im Freundes- bzw. Bekanntenkreis vor und manchmal sogar in der Partnerschaft.
Das kann uns schaden, denn wenn wir sowieso schon Selbstzweifel haben, brauchen wir nicht auch noch negativen Input von außen.
Wenn es irgendwie geht, ist es besser dich mit Menschen zu umgeben, die dir ein gutes Gefühl geben, die dich auf deinem Weg ermutigen und die deine Bedürfnisse respektieren. Sich aus schädlichen Beziehungen zu lösen heißt, die Möglichkeit und den Raum für positivere Erfahrungen zu schaffen.
Fazit
Selbstzweifel machen unzufrieden und unsicher. Sie verhindern, dass wir unser Potenzial voll entfalten können.
Bis zu einem bestimmten Grad sind sie normal und gehören zum Menschsein dazu. Dies meine ich als Einladung, deine Selbstzweifel freundlich anzunehmen, sie sind Teil von dir. Sie sollen dir nur nicht ständig die Lebensfreude nehmen.
Um dem etwas näher zu kommen, können wir einiges tun und ich hoffe, dass die vorgeschlagenen Übungen gute erste Schritte für dich sind.
Du möchtest direkt loslegen und an deinen Selbstzweifeln arbeiten?
Dann ist mein Coaching etwas für dich! Dabei nehme ich mir Zeit für dich allein und gehe auf deine ganz persönlichen Bedürfnisse ein. Durch mein Experten-Fachwissen und meine langjährige Coaching-Erfahrung können wir zusammen für dich passende Lösungsvorschläge herausarbeiten, damit auch du eine positivere Beziehung zu dir selbst, zu deinem Körper und zu deiner Umwelt aufbauen kannst.