Körper lieben

Körperliebe: wie du dich von deinem negativen Körperbild lösen kannst

Gerade uns Frauen fällt es oft schwer, uns in unserem Körper wohl zu fühlen.

Wenn es um unser Aussehen geht, sind die meisten von uns unsicher oder unzufrieden. Wir fühlen uns zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, zu unweiblich und noch so vieles mehr.

 

Vielleicht kennst auch du diesen kritischen Blick in den Spiegel, haderst mit der Form deiner Nase oder deines Pos, mit der Beschaffenheit deiner Haut oder dem Aussehen deiner Haare.

Fehlende Körperliebe zeigt sich in vielen Situationen

Beim morgendlichen Blick in den Spiegel geht es meist schon los. Als nächstes frustriert dich vielleicht dein Kleiderschrank, weil du nichts zum Anziehen findest, worin du dich wohlfühlst.

 

Tagsüber siehst du Frauen und andere Mütter, mit denen du dich insgeheim vergleichst. Und abends hört es immer noch nicht auf, denn wenn du mit deinem Partner ins Bett gehst, möchtest du am liebsten gleich das Licht ausmachen.

 

Durch die überall präsenten Schönheitsideale werden unsere Unsicherheiten noch verstärkt. Modezeitschriften, Werbung und Instagram verleiten uns zu ständigen Vergleichen mit lauter durchtrainierten, makellosen Körpern, die dort präsentiert werden.

Was sind die Konsequenzen, wenn wir uns in unserem Körper schlecht fühlen?

Daraus folgen noch mehr Unzufriedenheit, schlechte Stimmung und ständiger Leistungsdruck. Weil gerade bei uns Frauen die Beziehung zum eigenen Körper und das Selbstwertgefühl oft eng zusammenhängen, bekommen wir ein zunehmend negatives Bild von uns als Person.

 

Die Selbstzweifel greifen sozusagen vom Körper auf andere Lebensbereiche über. In vielen Fällen treiben uns der Drang nach einem perfekten Körper und der Druck, etwas ändern zu müssen, in ständige Diäten. Manche Frauen bekommen sogar Essstörungen, Ängste oder Depressionen.

 

Aufgrund von Körperscham und dem Gefühl, sich verstecken zu müssen, kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigt werden. Wir trauen uns nicht mehr ins Schwimmbad oder in die Sauna und können auch unser Liebesleben nicht mehr unbeschwert genießen.

 

Es gibt nun aber zwei gute Nachrichten! Erstens bist du keineswegs allein, wenn du mit deinem Körper unzufrieden bist. Und zweitens können wir gemeinsam etwas dafür tun, dass du dich in deiner Haut wohler fühlst!

Was ist Körperliebe genau?

Mit Körperliebe ist ein Prozess gemeint. Das bedeutet: Wir begeben uns auf einen Weg, bei dem du lernst, deinem Körper positivere Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen entgegenzubringen.

 

Du musst dabei deinen Körper nicht total toll finden und ihn ständig lieben. Es geht vielmehr um einen gelasseneren und wirklichkeitsnäheren Umgang mit deinem Körper, in dem Makel und Mängel erlaubt sein dürfen. Wir konzentrieren uns aber eben nicht nur darauf, sondern erkennen auch die vielen schönen Seiten an uns.

 

Ist es nicht auch in einer guten Liebesbeziehung so? Man liebt den Partner von Herzen, auch wenn er einem mit seinen Macken manchmal ziemlich auf die Nerven geht. Körperliebe funktioniert genauso. Es geht um eine gesunde Beziehung mit dem eigenen Körper.

 

Körperliebe heißt Wertschätzung für den Körper zu entwickeln, Mitgefühl für den Körper und seine Bedürfnisse aufzubringen und angemessen darauf reagieren zu können.

 

Es gibt nicht „die eine Körperliebe“, die erreicht werden soll. Sondern wir sprechen über einen Weg, der bei jedem ganz unterschiedlich aussehen darf.

Warum fühlen wir uns in unserem Körper oft unwohl?

Erste Erfahrungen im Elternhaus sind sehr wichtig für die Entwicklung eines positiven Körperbildes.

 

Unsere ersten Bindungserfahrungen erleben wir vor allem durch viel körperlichen Kontakt und Nähe zu den Eltern. Auch die angemessene Befriedigung unserer elementaren körperlichen Bedürfnisse spielt eine große Rolle.

 

Erleben wir dabei vor allem positive Erfahrungen, ist dies eine gute, stabile Basis für ein positives Körpergefühl und einen guten Kontakt zum eigenen Körper.

 

Manchmal entstehen in dieser Phase bereits erste nachteilige Erfahrungen. Diese werden dann meist eher unbewusst abgespeichert und können sich später in einem negativen Körperbild und schlechten Umgang mit uns selbst zeigen.

 

Später können weitere Erfahrungen mit unserem Umfeld dazukommen: Wie haben Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde auf uns reagiert? Welche Botschaften haben sie uns bezüglich unseres Aussehens mitgegeben?

 

Erhielten wir eher positive oder mehr negative Bemerkungen? Kritische Bemerkungen über unser Äußeres können tiefe Wunden und Verletzungen hinterlassen – gerade von Menschen, die uns sehr wichtig sind.

 

Als Kinder haben wir auch beobachtet, wie unsere Eltern mit ihrem Erscheinungsbild umgegangen sind und wie sie auf das Äußere anderer Menschen reagiert haben. Daraus haben wir innere Referenzen entwickelt, also Richtlinien, Normen und Werte, was Attraktivität und Schönheit eigentlich bedeuten.

 

Von außen kommen weitere eigene oder beobachtete Erfahrungen hinzu. Hänseleien oder Mobbing-Erfahrungen auf dem Schulhof beispielsweise beziehen sich oft auf Äußerlichkeiten.

 

Und dies geschieht meist in einer sehr sensiblen Phase der Persönlichkeitsentwicklung, in der die eigene Identität erst noch gefunden und gefestigt werden muss. Als wäre das nicht alles schon genug, sind wir zudem ständig mit überhöhten Körperidealen von Schönheitsindustrie, Werbung und Medien konfrontiert.

Das machen Selbstzweifel mit uns

Selbstzweifel führen zu starken Unsicherheiten, die mit viel Grübeln verbunden sind.

 

Die Gedanken können zu so festen Überzeugungen von uns selbst werden, dass wir die eigenen Gedanken nicht mehr von der Realität unterscheiden können.

 

Dadurch lassen wir positive Erfahrungen und Komplimente, die unserem negativen Selbstbild entgegenstehen, gar nicht mehr recht zu.

 

Je tiefer wir in diesem Teufelskreis versinken, umso mehr schränken wir unser Leben ein. Viele positive Lebensmomente und Erfahrungen wie Baden, Tanzen oder Feste werden vermieden oder lösen in der jeweiligen Situation großen Stress aus.

 

Weil die Gedanken immerzu um den eigenen Körper kreisen, können wir die eigentlich schönen Situationen nicht mehr genießen. Dies betrifft auch Intimität. Sexualität wird zur Belastung, weil wir uns eigentlich nicht nackt zeigen wollen oder an bestimmten Stellen nicht berührt werden wollen.

 

Zusammenfassend gesagt: Starke Selbstzweifel und ein negatives Körperbild schränken unsere Lebensqualität massiv ein. Für Genuss, Freiheit und Leichtigkeit ist da wenig Platz.

Du möchtest deinen Körper akzeotieren lernen, weißt aber nicht wie?

Dann mache den Selbsttest und finde heraus, wie stark deine eigene Körperliebe wirklich ist. 

georgina-mehdorn-portrait

Den eigenen Körper lieben lernen - 7 Tipps für mehr Körperakzeptanz

Fehlende Körperliebe begleitet uns oft schon seit vielen Jahren oder Jahrzehnten. Sie sitzt tief. Und doch können auch schon kleine Veränderungen etwas zum Besseren verändern.

 

Kennst du den Straßenkehrer Beppo aus Michael Endes Buch Momo?

 

Beppo erzählt Momo einmal, wie er sich motivieren kann, wenn er eine sehr lange Straße zu kehren hat. Der weise Straßenkehrer erklärt, dass er sich am Morgen nicht vornimmt, die ganze Straße zu kehren, sondern immer nur den nächsten Schritt macht. Und dann den übernächsten. Und so weiter.

 

Und am Abend ist die ganze Straße fertig gekehrt.

 

Genauso können wir es auch machen. Manchmal sind es kleine Schritte, die große Veränderungen bringen.

Tipp 1: Die eigenen negativen Gedanken wahrnehmen

Den meisten Menschen ist gar nicht mehr richtig bewusst, wie viele feindselige Gedanken sie den ganzen langen Tag über sich selbst haben.

 

Ein guter erster Schritt wäre, deine negativen Gedanken über dich und dein Äußeres zu beobachten und wahrzunehmen. Vielleicht fragt dich dein Kind, ob ihr am Nachmittag ins Schwimmbad gehen könnt – was sagt deine innere Stimme?

 

So etwas wie „Oh nein, mein Bauch ist noch größer als letztes Jahr, ich kann mich unmöglich im Badeanzug oder Bikini zeigen“?

 

Oder wenn du in einem Schaufenster ein hübsches Kleid siehst – denkst du dann „So etwas würde ich auch gerne anziehen können, aber meine Beine sind nicht schön genug für so ein kurzes Kleid“?

Tipp 2: Negative Gedanken durch neutrale Gedanken ersetzen

Die eigenen negativen Gedanken wahrzunehmen ist zum einen deshalb so wichtig, weil sie unsere Gefühle und unser Verhalten beeinflussen.

 

Zum Zweiten kannst du deinem inneren Kritiker etwas entgegensetzen, wenn du ihn gut hören kannst.

 

Du kannst dann versuchen, seinen negativen Input zu verändern und die negativen Gedanken nach und nach durch neutrale zu ersetzen. Wenn du den Gedanken hast „Ich bin wieder fett geworden, meine Lieblingshose passt mir nicht mehr“, kannst du ihn beispielsweise ersetzen durch

 

„Mein Gewicht hat sich verändert. Ich werde mir etwas Bequemes anziehen, worin ich mich wohl fühle.“

Tipp 3: Wieder bedürfnisorientiert essen lernen

Wenn du dich zu dick fühlst, hast du wahrscheinlich auch schon einige Diäterfahrung gesammelt.

 

Vielleicht mit speziellen Abnehmprodukten, mit Listen für erlaubte und verbotene Lebensmittel, mit festgezurrten Zeitfenstern oder mit strengen Kaloriengrenzen.

 

Besser ist es, beim Essen nachzuspüren, was dein Körper gerade braucht. Was fühlt sich gut an, was fühlt sich gesund an? Essen ist wunderbar, wir sollten es mit allen Sinnen genießen.

Tipp 4: Regelmäßig mit Freude bewegen

Körperliche Bewegung hat einen extrem positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden, Denken und Handeln.

 

Durch Bewegung schenkst du deinem Körper die nötige Energie, die er für den Alltag braucht. Du musst nicht jeden Tag disziplinierte Workouts machen oder ins Fitnessstudio gehen.

 

Es reicht, wenn du etwas findest, was dir Freude macht. Denn Bewegung sollte sich gut anfühlen.

Tipp 5: Den Kleiderschrank ausmisten

Frust vor dem Kleiderschrank – welche Frau kennt ihn nicht?

 

Wenn dir deine Klamottenauswahl schlechte Gefühle macht, lege ich dir eine Detox-Kur für deinen Kleiderschrank ans Herz. Dabei kannst du alle Stück aussortieren, die nicht mehr passen.

 

Vielleicht möchtest du sie spenden und nur die Dinge behalten, in denen du dich wirklich wohlfühlst – egal ob sie den gerade gängigen Modetrends entsprechen oder nicht.

Tipp 6: Social Media nur dann nutzen, wenn der Kanal guttut

All diese perfekt inszenierten Körper und scheinbar glücklichen Menschen in den sozialen Medien setzen uns (bewusst oder unbewusst) unter Druck, genauso perfekt und glücklich sein zu müssen. Vielleicht möchtest du einmal genau in dich reinspüren, bei welchen Influencern du schlechte Stimmung bekommst, weil du dich insgeheim mit ihm oder ihr vergleichst.

 

Wenn dich dieser Account eher deprimiert als dir gute Anregungen für dein eigenes Leben gibt, ist es vielleicht besser, ihn aus der Liste der abonnierten Kanäle nehmen.

Tipp 7: Tu, wonach dir ist!

Es klingt anfangs vielleicht schwierig, aber es lohnt sich: aktiv am Leben teilzunehmen und alles zu tun, worauf du Lust hast – ganz gleich, ob du dich gerade zu dick fühlst, deine Haut unrein ist oder die gewünschten Klamotten nicht passen.

 

Wenn du aus solch einem Grund absagst, verpasst du Lebensmomente und Chancen für tolle Erinnerungen, die nie wiederkehren werden.

Fazit

Ich hoffe, dass bei diesen Tipps für erste Schritte zu mehr Körperliebe etwas Passendes für dich dabei war. Am Anfang erscheinen dir die neuen Sicht- und Verhaltensweisen wahrscheinlich ungewohnt, vielleicht auch schwer umzusetzen.

Dann möchte ich dich an Momos Freund Beppo erinnern: Es ist alles ein Prozess, mit langsamen, kleinen Schritten kommen wir voran.

Am Ende der Straße steht ein Leben mit mehr Zufriedenheit, weniger Selbstzweifeln, mehr Selbstliebe. Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg für diese Reise!

Die sieben Tipps sind ein guter Anfang für dich, reichen aber noch nicht aus? Mache den Selbsttest!

Wenn du dir oft Gedanken über deinen Körper machst und dich unwohl mit dir selbst fühlst, wünschst du dir womöglich mehr Klarheit auf deinem Weg. Vielleicht möchtest du wissen, wie stark deine momentane Körperliebe wirklich ist, um den nächsten Schritt zu wagen? Dann mache meinen Selbsttest – gemeinsam kommen wir ins Tun und schaffen nachhaltige Veränderungen!

Das könnte dich auch interessieren:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte Beachte: Dieser Selbsttest eignet sich als erste Orientierung, ersetzt jedoch keine ausführliche Diagnostik in irgendeiner Form.

Du hast deinen Selbsttest erfolgreich abgeschlossen! Trage jetzt deinen Namen und E-Mail-Adresse ein, um dein Ergebnis zu erfahren.

Die Datenschutzerklärung findest du hier.